1. April 2011

In Gedenken an dich



In Erinnerung an meine Mutter, in Liebe zu meiner Familie und Freunden.






Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
denn manche schleichen sich tiefer ins Herz hinein,
und während die Tage verstreichen, werden sie Stein.
Du lachst und sprichst, als wenn nichts wäre,
sie scheinen geronnen zu Schaum,
doch Du spürst ihre lastende Schwere bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blumenmeer,
aber in Deinem Herzen ist eine Stelle, die blüht nicht mehr.

Ricarda Huch 

Heute moechte ich mal nicht Ueber tolle Erlebnisse schreiben, denn heute ist ein Tag, an dem ich zum ersten mal seit 13 Jahren, richtig und intensiv meine Mutter vermisse. Ich denke nicht jeder von euch weiss, das heute der Todes Tag meiner Mutter ist und auch weiss nicht jeder, das einer der Gruende warum ich hier bin der ist, sich ein wenig mit mir und meiner Vergangenheit zu beschaeftigen. Und leider gehoert das nun einmal zu meinem Leben, zum Leben von uns Allen. Heute moechte ich ein wenig trauerarbeit machen und hoffe in euch, meine Freunde und Familie, einen guten zuhoerer zu finden.
Das Gedicht oben, beschreibt das wie ich Jahrelang damit umgegangen bin. Ich habe dieses gedicht gewaehlt, weil es bei mir genau so ist. Ich habe nach dem Tod meiner Mutter nie richtig daran gearbeitet es zu verarbeiten und zu verstehen und habe mich immer hinter einer Fassade versteckt. Nicht das ich nicht ehrlich war, zu euch immer, zu mir selbst nie. Ich habe mir eingeredet im laufe der Jahre, das der Tod meiner Ma mich nicht mehr so belasstet und ich es so langsam verkraftet habe. Aber das war ein Luege, eine Luege vor mir selbst. Und erzaehlt man sich lange genung eine Luege, so glaubt man sie irgendwann. Aber sie ist denoch eine Luege, die irgendwann ans Tageslicht kommt. 

Ich bin immer der lustige, freundliche, hilfsbereite Typ, der sich manchmal auch zum Clown macht. Das bin ich, das bin ich wirklich, aber es gibt auch eine andere Seite, die nicht jeder kennt. Eine Seite fuer die ich mich schaeme und manchmal echt hasse. Und diese Seite schlummert in mir und kommt doch ab und an hoch. 

Es ist Wut, trauer, neid und die sehnsucht nach Anerkennung und vielleicht das verstaendlichtse von allen, Zuneigung. Wut, die wie jeder der verlust erfahren hat,hat, sich fragt warum er und warum passiert das nicht jemanden anderen. Vielleicht normal, aber dennoch verwerflich. Trauer, das wir solch ein leben hatten und das nicht alles normal verlief. Neid, auf diejenigen die all das hatten was ich nie hatte. Und zum schluss, der drang der Anerkennung. Das denke ich ist ein ganz  grosser Teil. Ich denke jeder strebt irgendwo nach Annerkennung und Lob und sucht sich den wo immer er auch finden mag. Aber ich mache das nun schon seit 13 Jahren, mehr im Unterbewusstsein, ohne das ich das vielleicht so will. Ich suche immer krampfhaft nach Annerkennung und bin nie zufrieden mit dem was ich erreicht habe, ohne das es auch von anderen gewuerdigt wirt. Wie dumm. Ich habe gelernt, hier in dieser kurzen Zeit, Dinge zu schaetzen und kleine Sachen als Erfolg zu sehen und auf mich selber Stolz zu sein. Denn das bin ich bis her nicht gewesen. 

Und nun vielleicht zu der wichtigsten Sache, die sehnsucht nach Zuneigung. 

Um das kurz zu erklaeren, ich habe nie das richtige Leben eines normalen Jungens gefuehrt, habe nie in einer richtigen Familie gelebt bzw. in einer normalen. Ich hatte Pflegeeltern, die mich aufgenommen haben und einen grossen Beitrag zu dem geleistet was ich heute bin, sowohl negativ als auch positiv. Ich bin durch ihre harte Hand, ein selbststaendiger junger Mann geworden, der sich selbst versorgen kann. Aber dadurch blieb leider ein riesiger Teil auf der Strecke, die Liebe und die Geborgenheit einer Familie. Auf dieser Linie haben sie versagt, vielleicht hatten sie aber auch keine richtige Chance. Ich weiss es nicht. 

Aber da liegt der Schluessel. Ich habe nie sowas erfahren und musste mir diese dann wo anders suchen. Und  gefunden habe ich sie bei euch, meinen Freunden. Und in eigentlich vermeindlichen Arbeitskollegen. In euch habe ich das gefunden was ich in einer Familie nicht gefunden habe oder vermisst habe. Die Anerkennung, die Zuneigung und Verstaendnis. Das ist zum einen Teil mein Segen und zum anderen Teil ein Fluch. Das koennt Ihr mir glauben. Aber das ist eine Sache, mit der ich klar kommen kann und will, weil hier genau der Punkt ist, worauf ich all die schoenen Momente in den letzten Jahren bauen kann. Und dafuer moechte ich mich bedanken und kurz ein paar Worte zu ein paar Leuten verlieren, wenn ich das darf (natuerlich darf ich das, weil es meine Seite ist xD )

In euch, Conni und Gerhardt und Andy, die mich aufgefangen haben, in einem Moment an dem ich jemanden gebraucht habe. Ihr habt mir das erste mal das Gefuehl gegeben das ich ein Teil von etwas bin, ein Teil eurer Familie. Dafuer kann ich euch nie danken, aber dafuer meine tiefste Zuneigung und liebe. Und in dir Andy, habe ich nicht nur meinen besten Freund, sondern auch einen Bruder, auch wenn wir das nicht vom Fleisch und Blut sind. Du bist ein Teil in meinem Leben und wirst es auch immer sein. Egal was kommen mag.

Bei dir Baerbel, Dieter, Claudi, Jara, auch ihr seit ein sehr wichtiger teil in meinem Leben, und gehoert auch zu meiner Familie in gewisser weisse. Ihr habt all die Jahre ueber mich und meine Geschwister gewacht und habt euch immer um mich gesorgt. Ihr wisst mehr ueber meine Familie als so manch anderer und schon alleine das beweist doch, wie eng verbunden wir sind. 

In meinen Freunden, Thomas und Alex . Ihr seit die besten Freunde die man sich nur wuenschen kann, ihr habt immer zu mir gestanden und wart immer bereit wenn ich Hilfe gebraucht habe, seit immer da auch wenn man euch nicht ruft. Das zeichnet euch aus. Und das weiss ich sehr zu schaetzen, auch wenn ich das vielleicht nie zeige und sage.

Meine Bea, Ihr ist es auch zun grossen Teil zu verdanken das ich hier in Australien Stecke. Sie ist die beste und wichtigste Freundin die ich habe. Danke das es dich gibt und pass auf dich auf, in Sued Amerika

Und euch, Madeleine, Vroni und Nastasia, auch wenn ich euch noch gar nicht so lange kenne, und man eigentlich davon ausgeht das wir bloss Arbeitskollegen waren, habt Ihr doch mein Leben unglaulich bereichert. Jeder von euch

Bei meinen Arbeiskollegen, Richi, Steffi, Zoelgi, Stolli, Kathrin, Dennis, Nicole, die fuer mich mehr als das sind.

Und an euch, Per, Caro, Jule, Dennis, Lydia. 
Ihr alle, Seit irgendwo ein Teil von mir geworden, den ich irgendwo brauche. Denn das ist das was mich ausmacht und was mir Karft gibt, zu wissen das es euch gibt. Es mag doof klingen, ist aber ganz wichitig. Und jetzt zum schluss noch zu den Menschen, die sich vielleicht von mir ein wenig vernachlaessigt oder vergessen fuehlen. Was aber nie und in keinster Weisse so ist.

Meiner Familie, meinen Geschwistern

Ich weiss, dass das alles so Klingt, als ob Ihr nur irgendwo ganz hinten bei mir steht, aber in Wahrheit steht Ihr ueberallen, auch wenn ich das nie euch zeigen kann und werde. Aber es ist so. Ihr seit das enzige was mir noch geblieben seit und das gilt es fuer mich zu wahren. Auch wenn ich vielleicht nicht der Traum Bruder fuer und ich vielleicht nicht ohne fehl und tatel bin und es auch manchmal den anschein hat, das mir unsere Familie egal ist, so ist sie es in keinsterweise. Ich bin immer und werde es auch immer fuer euch Timmy, Nancy, Kevin und Jenny mit Paul, da sein. Das Verspreche ich. 

Timmy, du bist eigentlich der, der die Familie immer zusammenhalten will, schon immer. Behalte dir das bei, einer muss das tun. Aber du darfst nicht vergessen, das wir alle irgendwo jetzt ein eigenes Leben fuehren und es nicht mehr so ist wie es vielleicht mal frueher war. Wir werden immer irgendwie und irgendwo verbunden sein, aber stecke ein wenig von dieser Energie, die Familie zusammen zuhalten, in das Denken und Handeln von deinem Eigenen Leben. Denn auch wenn immer alles so auswegslos erscheint, so ist es nicht. Du musst Kaempfen, und hart dran arbeiten. Aber vor allem musst du wollen. Wir koennen dir nicht helfen, solange du nicht selbst willst dir selber zu helfen. Mach was aus deinem Leben, wir glauben an dich. 

Nancy, du bist mir in so vielen Sachen so aehnlich, immer auf der Suche nach Bestetigung und Anerkennung. Der kleine Unterschied ist, das du ein Frau bist und vieles anderes Aufnimmst. Sei nicht immer so selbst kritisch mit dir, du hast es weit gebracht in deinem Leben und kannst ruhig stolz auf dich sein. Vertraue auf die menschen die dich lieben. Das ist was zaehlt. 


Kevin, auch wenn du das hier nicht liest, moechte ich dir dennoch sagen das es mir leid tut, das du so weit von uns aufgewachsen bist und so sehr wenig von uns Mitbekommen hast. Nichts desto trotz bist du ein teil der Familie und wir freuen uns wenn du bei uns bist. Ich kann leider nicht viel sagen, ausser das du dich grossartig entwickelt hast. Das macht mich gluecklich und erleichtert. 


Jenny du hast dich super entwickelt, wo ich bei euch gewohnt habe, konnte ich sehen  was fuer eine tolle Frau und Mutter geworden bist, ich bin ein stolzer Onkel und Bruder zu gleich. Lass dir von niemanden sagen wie du dein Kind erziehen sollst, sondern entscheide selbst. Du schaffst das.


Hartmut, wie ich dir schon oft gesagt habe, bin ich froh das du ein Teil unserer Familie bist und wir ein Teil deiner. Ich danke dir aus ganzen Herzen fuer alles was du fuer meine Familie tust und getan hast. Danke 


Ich bin Stolz auf euch alle und ich denke das Mama das auch waere. 


So, das denke ich war es erstmal, ich hoffe es war nicht zu gefuehlsduselig oder nervig fuer euch. Ich danke euch das Ihr euch die Zeitgenommen habt und mir einfach nur zu gehoert habt bzw gelesen habt. Es ist fuer mich sehr wichtig an mir und meiner Vergangenheit zu arbeiten und das gehoert mit dazu.

 
So jetzt noch zum Schluss was Aktuelles, ich bin gerade auf einer Tour von Melbourne nach Brisbane und kann deswegen nicht so viele Beitraege schreiben, aber wenn ich dann angekommen bin, lege ich wieder los. Versprochen.


Also bis dann. 


Euer David 

   

6 Kommentare:

  1. Alex live aus australien5. April 2011 um 17:15

    Bin unglaublich stolz auf dich Dave.

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  2. ich hoffe dir geht es gut und ich bin in gedanken bei dir.hatte ja lange nix von dir gehört.

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  3. Alex live aus australien9. April 2011 um 04:58

    hab mir das gerade nochmal durchgelesen. echt guter text!!!

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  4. Ich finde es auch ein so schöner Text :)
    Auch auf den anderen Veröffentlichungen von deinen Texten bin ich sehr beeindruckt :)
    Es ist schön zu lesen wie du das alles genießt und was du alles machst :)
    Ich beneide dich trotzdem irgendwo Dave (Hoppit) :)
    Schmeiss den Ring erst am Ende weg :)
    Hab tolle Abenteuer :)
    Ich reiße in Gedanken mit!
    Hab dich ganz doll lieb!
    Deine Nancy

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